Montag, 20. März 2006

Zöpfe.

zopf1

Zöpfe zu flechten habe ich als kleines Mädchen gelernt. Ich wollte immer gern langes Prinzessinnenhaar haben, aber das war an eine Bedingung geknüpft: entweder, ich komme allein damit zurecht, oder meine Mutter würde die Schere zücken. Und weil offenes Haar beim Spielen und Toben im Weg war, mussten Zöpfe geflochten werden. Ich konnte das ziemlich schnell und war sehr stolz auf mich. Mittlerweile sind meine Haare nicht mehr ganz so lang, und da ich statt herumzutoben meist ruhig im Büro sitze, trage ich sie offen. Trotzdem kann ich natürlich bei Bedarf einen Zopf flechten – das ist wie mit dem Radfahren, man verlernt es nicht.


campbell3

Zöpfe gestrickt habe ich bisher nicht. Ein Grund dafür ist, dass mir die Modelle selten gefallen haben, ein anderer, dass mir die Musterzeichnungen wie ein Buch mit sieben Siegeln vorkamen. Nun liebe ich aber Herausforderungen, und da die Campbell-Jacke aus dem Classic Winter Heft nur eine verzopfte Blende hat, und die Anleitung dafür Reihe für Reihe aufgeschrieben ist, erschien sie mir als Testobjekt ideal. Nachdem ich am Wochenende alle anderen Teile der Jacke fertig hatte, habe ich die Blende angefangen. Sie wird aus drei verschiedenen Zöpfen gestrickt: ein „klassischer“, ein aus Moss Stitch und glatt rechten Maschen verschränkter, und einer, der in jeder Hinreihe getwistet wird. Ich fand es anstrengend und langwierig - für einen Mustersatz von 20 Reihen über 23 Maschen brauche ich eine halbe Stunde. Aber das Ergebnis ist ok, zumindest sieht es genauso aus wie im Buch, und das freut
mich :-)

Donnerstag, 16. März 2006

Wie wäre es mit etwas Sommer?

In der Erinnerung an meine Kindheit kam der Frühling immer sehr langsam. Ganz allmählich taute das Eis, die ersten Schneeglöckchen und Krokusse streckten ihre Köpfe aus der Erde, und Mitte April, zum Geburtstag meiner Oma, konnte ich ihr im Garten Tulpen und Narzissen pflücken. Bis in den Mai dauerte es mitunter, bis die riesige Rubinie an der Straßenecke alle Blätter hatte, und wenig später die Wege mit ihren weißen Blütenblättern übersät waren. Und wenn ich Glück hatte, gab es zu meinem Geburtstag am Sommeranfang einen Kuchen mit den ersten selbstgepflückten Erdbeeren.

Heute geht mir vieles zu schnell. Das Leben ist hektischer geworden und die stillen Momente seltener. Trotzdem staune ich jedes Jahr, wenn plötzlich über Nacht im Park die Blumen blühen und die Bäume innerhalb einer Woche grün sind. Und im Mai das Strandbad gefüllt ist, weil das Thermometer auf 30° geklettert ist. Vielleicht sind wir tatsächlich auf dem Weg zum Kontinentalklima, mit einem langen, harten Winter und schnell einsetzendem Sommer? Sollte es also in nächster Zeit plötzlich sehr warm werden – ich bin gewappnet. Mein erstes Sommertop habe ich nämlich schon im letzten Herbst fertiggestellt:

pagan

Das ist eine Version von Pagan aus dem Rowan Magazin 27. Angegeben ist die Anleitung für ein ärmelloses Top mit V-Ausschnitt oder einen kleinen Pullover mit U-Boot-Ausschnitt und Flügelärmchen. Ich habe beides zusammengelegt, also den Ausschnitt vom Top und die Ärmel vom Pullover genommen. Verwendet habe ich Cotton Angora von Debbie Bliss in einem hellen Grün, das ist in der Handhabung und Optik ein wunderbares Garn, ich habe allerdings öfter gelesen, dass es leider stark fusselt und pillt. Die Farbe fand ich sehr schön für einen meiner Sommerröcke, ein Stück davon ist auf dem Foto unten zu sehen. Außerdem noch eine kleine Änderung, die ich an der Anleitung vorgenommen habe: Ursprünglich sollte alles glatt rechts gestrickt werden, so dass sich der untere Rand etwas rollt. Da ich das aber nicht so gern mag und auch keine Rippen wollte, habe ich den Saum umgeklappt und angestrickt. Er liegt so ganz flach und ist auch nicht so dick geworden, dass es aufträgt.

pagan-detail

Und sollte der Sommer doch nicht so schnell kommen, finde ich auch einen passenden Cardigan zum Drüberziehen :-)

Mittwoch, 15. März 2006

Seitenblicke.

Was ich an anderen Blogs besonders mag, sind Fotos von fertigen Objekten. Davon kann ich gar nicht genug bekommen. Zum einen befriedigt dass mein voyeuristisches Verlangen, zu sehen, welche Modelle, Garne und Farben andere wählen und wie das fertige Stück dann wirkt. Zum anderen bringt es mitunter wichtige Erkenntnisse über Schnittführung und Details, die auf den zur Anleitung gehörenden Bildern nicht erkennbar waren. Oder zeigt, wie ein Modell in einer größeren Größe aussieht. Manchmal ist das zum Beispiel gar nicht vorteilhaft, und die eine oder andere Idee habe ich wieder verworfen, nachdem ich Fotos des Wunschobjekts in meiner Größe sah. Viel häufiger lasse ich mich aber anstecken und staune über die wunderschönen Sachen, die andere stricken, und füge meiner langen Liste mit Plänen für zukünftige Strickprojekte wieder einige Punkte hinzu. In dieser Woche habe ich aber zwei Dinge entdeckt, die ich nicht nachstricken werde, obwohl ich sie fantastisch finde – bei dem einen scheitert es an meinen mangelnden Fähigkeiten, das andere finde ich einfach nur so klasse. Schaut doch mal bei Steph vorbei – sie hat nach dem Muster der Pomatomus-Socken aus der Knitty Handschuhe gestrickt, die sind unglaublich schön geworden. Und Drew hat seinen Streifenpullover beendet – ist er nicht super cool? Ich tue mich ja mitunter schon schwer, einer Anleitung zu folgen, umso mehr bewundere ich alle, die nach eigenen Entwürfen stricken können!

Dienstag, 14. März 2006

Die verstrickte Dienstagsfrage 11/2006

Welche Wolle verstrickst Du am liebsten? Von welchen Faktoren lässt Du dich da beeinflussen? Welche Eigenschaften muss Deiner Meinung nach die ideale Wolle zum Stricken Deiner Strickstücke haben?

Entscheidend bei der Auswahl eines Garns ist der Verwendungszweck. Ein Kinderpullover zum Beispiel sollte problemlos waschbar sein, ein Pullover für mich darf in die Handwäsche (auch wenn ich nach einer Schüssel Spaghetti mit Tomatensauce in der Regel genauso aussehe wie mein kleiner Sohn ;-)). Eine Jacke für den Herbst würde ich sicher nicht aus dem gleichen Material stricken wie ein Top für den Sommer. Trotzdem gibt es einige Dinge, die ich unabhängig davon mag: wenn das Garn aus Naturfasern besteht, weich und leicht ist, ein schönes Maschenbild ergibt und verstrickbar ist mit einer Nadelstärke unter 5 mm. Bonuspunkte gibt es für leichte Pflege und lange Haltbarkeit, klar. Und besonders gern mag ich Mischungen aus Baumwolle, Leinen und Seide, entweder ganz glatt wie Cathay von Debbie Bliss oder körnig wie Summer Tweed von Rowan.

Montag, 13. März 2006

Es geht wieder weiter ...

campbell2

Freuen über das erneute Infizieren mit dem Strickvirus durfte sich am Wochenende das Campbell Jacket. Nachdem ich in der letzten Woche nur lustlos einige wenige Reihen am Rückenteil zustande gebracht hatte, habe ich mir nun doch einen Ruck gegeben und das Rückenteil und das zweite Vorderteil beendet. Die Schulterschrägungen habe ich wieder mit Short Rows gearbeitet, und die Nähte wieder mit einem Three-Needle-Bindoff geschlossen. Das geht wunderbar, richtig schade, dass ich das nicht schon früher so gemacht habe. Auf dem Bild sehen die Proportionen etwas seltsam aus, es kommt aber noch eine breite Zopfblende rund um den Ausschnitt dazu - da freue ich mich richtig aufs Stricken, ich habe ja noch nie Zöpfe gestrickt und stelle mir das irgendwie ganz spannend vor ... hoffentlich werde ich da nicht fürchterlich enttäuscht. Bevor ich damit beginne, möchte ich aber noch die Ärmel einsetzen, den ersten habe ich gestern Abend fertig gestellt. (Das klingt toll, aber bei NS 8 mm und 12 Maschen auf 10 cm relativiert sich die Aussage doch etwas.) Der Soft Tweed verstrickt sich schön, das Garn ist weich und leicht, nur mein Maschenbild finde ich etwas zu ungleichmäßig. Die im Heft fotografierten Modelle sehen allerdings auch nicht anders aus, ich schiebe es also auf das Garn ;-) Was mich aber wirklich stört, sind die nach linksgerichteten Abnahmen. Sie heben sich deutlich von den rechtsgerichteten ab, man kann das sogar auf dem Foto erkennen. Leider habe ich keine Idee, woran das liegen könnte, denn ich stricke sie wie immer, das heißt ich hebe die erste Masche ab, stricke die zweite und ziehe die erste dann darüber. Ich habe auch versucht, beide durch den hinteren Teil zusammenzustricken (durch mein combined knitting liegen die Maschen dafür genau richtig herum auf der Nadel), aber das sieht haargenauso aus. Hat da vielleicht jemand einen guten Tipp für mich? Sabine - du als Stricklehrerin? :-)

Donnerstag, 9. März 2006

Frisch eingetroffen.

classicsummer-shadecards

Und ich möchte noch dazu sagen: endlich. Auf die neuen Shadecards und das Classic Summer Heft musste ich nämlich über einen Monat lang warten, für jemanden, der so ungeduldig ist wie ich, eine harte Probe. Zwei Wochen lang bin ich aufgeregt nach Hause gekommen, in der Hoffnung, den erwarteten dicken Umschlag aus dem Briefkasten zu ziehen. Dann kam die Info, dass es noch eine weitere Woche dauern würde, und daraus wurden dann drei. Und die Lieferung war noch nicht einmal vollständig. Leider bin ich diese Art von Nachlässigkeit von Wolle&Design schon gewöhnt, so freundlich und hilfsbereit Frau Kaufmann und ihre Mitarbeiter am Telefon auch sind. Grund für die Verspätung war übrigens, dass noch auf die Übersetzung des Anleitungsheftes gewartet wurde. Darauf hätte ich gern verzichtet und hatte auch schriftlich angefragt, aber das war nicht möglich. Schade, denn dieser Beileger landet bei mir zu Hause immer sofort ungelesen im Papierkorb.

Aber genug gejammert, es ist ja (fast) alles angekommen und ich hatte auch schon genügend Zeit, mir die neuen Garne und Farben in Ruhe anzusehen. Ein bisschen verwundert mich, dass die neutralen Töne, für die Rowan so berühmt ist, immer mehr den leuchtenden Farben und Pastells weichen. Bei All Seasons Cotton zum Beispiel fehlen etliche der gedeckteren Nuancen, ebenso bei Summer Tweed, obwohl ich die verbliebenen Farben da auch sehr schön finde. Bei den Neuzugängen, Luxury Cotton DK und Natural Silk Aran gefällt mir das Material (obwohl, wie schon Ulrike bemerkte, Natural Silk ein recht hochgegriffener Name für einen Seidenanteil von 15% ist), leider sind die Farben hier nicht so ganz meine. Dafür gibt es bei Cashcotton DK zwei schöne neue Grüntöne, und wenn der Pullover auf dem Titel von Classic Summer nicht nur aus lauter Zöpfen bestehen würde und damit für meine derzeitigen Fähigkeiten zu schwierig ist, würde ich ihn sofort in der abgebildeten Farbe anschlagen. Es sind noch eins, zwei andere nette Designs in dem Heft, insgesamt ist es aber nicht so, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen könnte. Eigentlich gefällt mir die Idee, in den Rowan Magazinen die trendorientierten Modelle und Anregungen zu präsentieren und die klassischen Sachen in den themenbezogenen Classic Heften zu zeigen. Nur finde ich die mitunter gar nicht so classic. Vielleicht bin ich schon übersättigt oder einfach nur überkritisch, aber das, was ich mir vorstelle, finde ich darin eher selten. Das wären schlichte Modelle mit hübschen kleinen Details, so wie man sie bei Kim Hargreaves findet. So dass man sich kaum entscheiden kann, welches man als erstes stricken möchte, auch wenn man weiß, dass man das alles gar nicht schafft.

Dienstag, 7. März 2006

Die verstrickte Dienstagsfrage 10/2006

Wenn Du mit nur einem einzigen Strickzeug in der Tasche auf einer einsamen Insel gestrandet wärst, was würdest Du dann tun? Das Ding zuende stricken und tragen oder immer wieder auftrennen und neu zu stricken beginnen?
Und warum?


Vermutlich würde ich mir mit der Fertigstellung Zeit lassen und so sorgfältig wie nur möglich dabei sein, um ein möglich perfektes Ergebnis zu erzielen. Und das trenne ich dann definitv nicht wieder auf.

Montag, 6. März 2006

Sonntagsspaziergang.

spuren

Mein Freund ist begeisterter Catamaran-Segler. Gelegentlich begleite ich ihn, und zusammen mit Leo fahren wir im Sommer manchmal mit der Jolle über den See. Gestern nachmittag haben wir einen kleinen Ausflug zu "unserem" See gemacht, und zum ersten Mal haben wir ihn zugefroren erlebt, die Eisschicht war sogar begehbar. Einige Eissegler waren unterwegs, ansonsten war es menschenleer und ganz wunderbar still. Abends waren wir in einem kleinen, abgelegenen Dorfrestaurant zum Essen, und als wir uns auf den Heimweg machten, herrschte schon wieder dichtes Schneetreiben. Eigentlich ist die Jahreszeit perfekt, um sich bei einer Tasse heißen Tees gemütlich auf dem Sofa einzukuscheln, zu lesen und zu stricken. Aber ich bin im Moment abends nur müde, und rechte Lust zum Stricken verspüre ich auch nicht. So sind an der Campbell-Jacke nur einige Reihen dazugekommen, und das Wollfee-Geschenk ist auch nicht wesentlich gewachsen. Aufmerksame Leser werden vielleicht den Jilly Scarf erkennen, den ich vor kurzem schon einmal aus Alpaca Silk gestrickt habe. Dieses Mal verwende ich Kidsilk Haze, doppelt verstrickt in drei Farben, und es geht deutlich langsamer. Das Foto täuscht durch seine Perspektive mehr Länge vor, es sind aber nur circa 30 cm, 200 cm sollten es am Ende werden. Ich hoffe, dass ich es bis Ende März irgendwie schaffe. Die Farben sind übrigens tatsächlich so leuchtend, aber da Pink die erklärte Lieblingsfarbe meiner Wollprinzessin ist, sollte es ihr eigentlich gefallen.

jilly01

click clack

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